Trends bei Baumaschinen und Nutzfahrzeugen

Technische Entwicklungstrends, Anforderungen an Verbrauchs- und wirtschaftlicher Effizienz, Sensortechnik und Zukunftsprognosen – zu diesen Themen äußern sich Frank Schlosser (Chief Sales & Marketing Officer) und Robert Baumann (Head of Sales Segment Construction & Municipal) von WEBER-HYDRAULIK in der aktuellen Ausgabe des fluid-Magazins (03/20). Die beiden wurden als Experten zum Fokusthema „Mobilhydraulik in Baumaschinen und kommunalen Nutzfahrzeugen“ befragt. Das gesamte Interview finden Sie hier:

Welche technischen Entwicklungstrends für hydraulische Anwendungen in Baumaschinen erkennen Sie?

Schlosser: Die Abgasvorschriften werden immer strenger. Dadurch wird die Abgasnachbehandlung immer aufwendiger und benötigt mehr Bauraum. Die Herausforderung besteht darin, Steuerblöcke und Ventile mit möglichst vielen Funktionen in weniger Bauraum unterzubringen. Diese Herausforderung sehen wir mittelfristig. Langfristig sehen wir den Trend der Elektrifizierung von Baumaschinen.

Steuerblöcke für die Lenkung von WEBER-HYDRAULIK bieten einen kompakten und strömungsoptimierten Aufbau mit Aufflanschmöglichkeiten.

Die Anforderungen nach Verbrauchs-, aber auch wirtschaftlicher Effizienz nehmen zu. Welche Antworten haben Sie darauf?

Schlosser: WEBER-HYDRAULIK hat ein tiefgreifendes Knowhow in der hydraulischen Systemtechnik. Dementsprechend setzen wir an mehreren Hebeln an. Gewichtsreduktionen ermöglichen wir durch den Einsatz von Leichtbauzylindern. Unser ‚steer-by-wire‘ System trägt zur Steigerung der Verbraucheffizienz bei. Die Hydraulikpumpe der Lenkung braucht nur dann Energie, wenn sie betätigt wird. Zur Steigerung der wirtschaftlichen Effizienz setzen wir vermehrt auf Standardisierung.

Kompaktaggregate von WEBER-HYDRAULIK ermöglichen kundenspezifische Steer-by-Wire Lösungen.

Welche Entwicklungen stehen in ihrem Marktumfeld für Industrie 4.0 bei Baumaschinen?

Baumann: In den Zylindern und Steuerblöcken von Mobilkränen haben wir Sensoren zur Erkennung von Druck, Kraft, Temperatur und Wegmessung integriert. Durch die intelligente Kombination der gesammelten Daten erfahren die Hersteller, wann Verschleiß stattgefunden hat. Das ermöglicht eine vorbeugende Instandhaltung. Für die Nutzer bedeutet das geringere Standzeiten der Maschinen.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Bauindustrie aus Sicht der Fluidtechnik in den nächsten 5-10 Jahren ein?

Baumann: Die Maschinen müssen immer effizienter werden. Der Leichtbau trägt beispielsweise zu geringerem Treibstoffverbrauch bei. Auch ein erhöhter Fahrkomfort wird wichtiger. Starre Systeme werden durch adaptive Federungssysteme ersetzt. Je nach Fahrzustand sind verschiedene Einstellungen möglich. Außerdem wird die Elektrifizierung voranschreiten, besonders in Nebenantrieben.

Federungssystem für Mobilkrane von WEBER-HYDRAULIK: Adaptives Federungssystem inklusive Sensorik und Controller aus einer Hand.